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Was ist eine Chimäre?
Das Wort Chimäre leitet sich von dem altgriechischen Wort für Ziege ab: Chimaira. Warum Homer ein Ungeheuer mit Löwenkopf, Ziegenköper und Drachenschwanz ausgerechnet nach der Ziege benannt hat, entzieht sich naturgemäß meiner Kenntnis. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass die alten Griechen zu Homers Zeiten den Sitz der Seele im Herzen vermutet haben (und das findet sich bekanntlich im Brustkorb.) Wer will kann die Textstelle, in der eine Chimäre zum ersten Mal überhaupt erwähnt wird, gleich hier nachlesen:

Homer
Ilias
6. Gesang,
Übersetzung nach Voss
Aber nachdem zum zehnten die rosige Eos emporstieg;
Jetzo fragt' er den Gast, und hieß ihn zeigen das Täflein,
Welches ihm sein Eidam, der herrschende Prötos gesendet.
Als er nunmehr vernommen die Todesworte des Eidams;
Hieß er jenen zuerst die ungeheure Chimära
Töten, die göttlicher Art, nicht menschlicher, dort emporwuchs:
Vorn ein Löw', und hinten ein Drach', und Geiß in der Mitte,
Schrecklich umher aushauchend die Macht des lodernden Feuers.
Doch er tötete sie, der unsterblichen Zeichen vertrauend.
Weiter darauf bekämpft' er der Solymer ruchtbare Völker Viel geben die Verse leider nicht her. Nur eins wird deutlich: die Chimaira ist göttlicher Natur. Sie ist übrigens mit vielen anderen Ungeheuern verwandt: so ist sie die Schwester des Höllenhunds Zerberus und der Hydra. Wer mehr wissen will, der schaut am besten unter griechischer Mythologie nach.
Dass Chimaira von einem Menschen getötet wurde, obwohl sie göttlicher Natur war, ist einem anderen Gott zu verdanken. Poseidon sorgte dafür, dass dem Helden Bellerophontes das fliegende Pferd Pegasus zur Seite stand. Die Chimäre wurde aus sicherer Höhe durch Pfeile bezwungen. Das war auch gut so, denn die Chimaira wütete entsetzlich unter Mensch und Tier. Ein Glück, dass Poseidon sich erbarmt hat.
Erstaunlicherweise fing mit dem Tod der Chimaira die Geschichte der Chimären erst so richtig an. Der Begriff wurde immer weiter gefasst.
Inzwischen werden alle möglichen Mischwesen als Chimären bezeichnet. Das reicht von ägyptischen Göttern, die lange vor Homers Zeiten, das Niltal beherrschten, über Werke der mittelalterlichen und neuzeitlichen Steinmetzkunst bis hin zu den Chimären der Gegenwart.
Diese werden zwar auch geschaffen, aber nicht von Dichtern oder Steinmetzen, sondern von Wissenschaftlern. Wie muss man sich das denken?
Vor allem braucht man dazu eins: die Mittel der Gentechnologie. In kaum entwickelte Schafföten spritzt man menschliche Knochenmarkszellen. Bei den -daraus entstandenen- neugeborenen Schafen weist die Leber dann einen Anteil von 7-15 Prozent menschlichen Gewebes auf. Gruselig oder nicht?
Auch Mäuse, die mit menschlichen Ohren auf dem Rücken herumlaufen (müssen) finden sich in wissenschaftlichen Laboren. An sich gehören die Kleinen nicht hierher, denn sie verdanken 'ihr' drittes Ohr der Kunst der Chirurgenzunft, aber ich wollte das trotzdem mal erwähnt haben.
Zum Schluss noch ein paar Eckdaten (Achtung unvollständig!) der gentechnologischen Entwicklung von Chimären:
1965 gab es die ersten fusionierte Maus-Menschenzellen 1984 wurde die erste Schiege fabriziert. Ein Mischling aus Ziege und Schaf entstanden durch Verschmelzung eines Ziegen- mit einem Schafsembryo. 1988 gab es das erste Patent auf gentechnisch veränderte Tiere 2008 Mensch-Kuh Chimäre genehmigt: menschliches Erbgut soll in die Eihülle eines Tieres übertragen werden und zu Embryonen heranreifen.
Und jetzt die Frage, was hältst du von dem Ganzen?
Gefällt dir die Entwicklung?
Stimmt sie dich bedenklich?
Das musst du schon selbst beantworten. Such dir also mehr Informationen!
Hilfreiche Links: P.S. Warum dann überhaupt diese Chimären?
In vielen Laboren gibt es inzwischen Tiere, die ein menschliches Gen tragen, damit Krankheitsmechanismen erforscht werden können. Ohne Gentechnik gäbe es monoklonale Antikörper nicht, die in Tumordiagnostik und -therapie eingesetzt werden.
Und mich, den süßän Chi, gäbe es auch nicht... !
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